Deutschland blickt auf eine Geschichte zurück, die lange Zeit von Obrigkeitsstaat, Völkermord, Unterdrückung und Teilung gekennzeichnet war.
Doch es gibt eine zweite Geschichte.
Sie begann 1848 mit der Nationalversammlung in der Paulskirche.
Sie wurde vorangetrieben durch die 1863 im Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein begründete Sozialdemokratie.
Sie setzte sich erstmals durch bei der Ausrufung der deutschen Republik durch Philipp Scheidemann am 9. November 1918.
Sie erlebte ihre schwerste Stunde im Widerstand gegen das NS-Regime.
1933 stellten sich allein die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz.
Diese zweite Geschichte ist unsere Geschichte, die Geschichte der lange bekämpften, gefährdeten, endlich aber errungenen Freiheit.
Dafür steht die Gründung der Bundesrepublik am 23. Mai 1949.
Dafür steht der Aufbruch, den Willy Brandt unter der Maxime „Mehr Demokratie wagen“ möglich machte.
Zu dieser Geschichte gehören Widerstand und Opposition gegen die SED-Diktatur. Die friedliche Revolution machte den Weg frei zum Fall der Mauer 1989 und zur deutschen Einheit.
Wir erinnern an diese historischen Ereignisse mit Blick auf die Zukunft. Denn die geglückte Demokratie in Deutschland spiegelt die Ziele, die Hoffnungen, die Kämpfe und die politischen Erfolge der SPD.
Diese Geschichte gilt es in Europa und in einer globalisierten Welt fortzuschreiben. Das ist die Aufgabe unserer Zeit.